Wer kann Benediktineroblate werden?
Grundsätzlich besteht dieses Angebot für alle katholischen Christen, für Männer und Frauen, Verheiratete und Unverheiratete, Priester und Diakone. Kirchenrechtlich ist eine Aufnahme von Christen nicht möglich, die bereits einem Dritten Orden oder ähnlichen Vereinigungen angehören.
Die Hinführung zur Oblation erfolgt in verschiedenen Stufen: Wer Oblate werden möchte, hat die Möglichkeit, mit dem vom Abt beauftragen Oblatenrektor Kontakt aufzunehmen. Zur gegebenen Zeit kann mit Zustimmung des Abtes bzw. der Äbtissin mit einem Aufnahmeritus eine Probezeit von etwa einem Jahr beginnen. In der Vorbereitung auf die Oblation wird der Kandidat mit der Regel und den Grundzügen monastischer Spiritualität vertraut gemacht.
Stimmt der Abt nach Rücksprache mit dem Oblatenrektor nach Ablauf des Probejahres der Bitte des Kandidaten zu, kann die Oblation stattfinden. In einem dafür vorgesehenen Ritus bringt sich der Oblate Gott dar und verspricht, als Christ in der Welt "unter der Führung des Evangeliums" und im Geist der Benediktregel zu leben. Oblation ist eine persönliche Lebensentscheidung und bedeutet nicht nur die Aufnahme in einen Freundeskreis der jeweiligen Abtei. Die Verbundenheit mit dem Kloster und dessen Gottesdienst bilden die Grundlage und Kraftquelle für den Einsatz der Oblaten in Familie, Beruf und Pfarrgemeinde.
Höre (Prol. 1)
Mit diesem Wort beginnt der hl. Benedikt seine Regel, die im Wandel der Zeiten bis heute ihre Lebenskraft bewahrt hat und immer wieder Menschen in ihren Bann zieht.
Viele Christen innerhalb und außerhalb der Klöster finden in ihr Orientierung und Hilfe auf ihrem Weg zu Gott - "unter der Führung des Evangeliums." (Prol. 21)
Wahrhaft Gott suchen (RB 58,7)
Christen, die mitten in der Welt im Geist der Benediktsregel leben wollen, haben die Möglichkeit sich als Benediktiner-Oblate/Oblatin einem Kloster des Ordens anzuschließen.
Als Grundvoraussetzung wird vom Oblaten erwartet, dass er bereit ist, in allen Dingen wahrhaft Gott zu suchen" (RB 58,7), d.h. dass er überall und in jeder Lage Gott auf der Spur bleiben muss.
Er verlangt danach, ein hörender Mensch zu werden, um in allen Geschehnissen des täglichen Lebens das einladende und einfordernde Wort Gottes vernehmen zu können und sich im Gehorsam daran zu binden.
Dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden (RB 43,3)
Ein Oblate stellt sich die Frage, ob er dem Gebet und der Teilnahme am liturgischen Leben der Gemeinde - der Begegnung mit dem lebendigen Gott in Wort und Sakrament - den ersten Platz einräumen und so dem "Gottesdienst nichts vorziehen" will. Er wird sich auch prüfen, ob er im Vertrauen auf die Hilfe Gottes das Kreuz Christi in die Mitte seines Lebens setzen möchte, d. h. ob er in der Nachfolge seines Meisters Jesus Christus Schmerz, Verzicht, Verlust, Loslösung und alles Widrige im Leben anzunehmen bereit ist.
Ihre Geistige Heimat
Benediktiner-Oblaten/Oblatinnen gehen den Weg der Nachfolge in bewusster Bindung an ein bestimmtes Kloster und setzten ihrerseits in ihrem jeweiligen Lebensbereich die Sendung des Klosters in die Welt hinein fort.
In einem offiziellen kirchlichen Akt bindet sich der Oblate/die Oblatin an die von ihnen gewählte Klostergemeinschaft, an deren Gebet und Auftrag sie in Zukunft teilhaben. Nach Maßgabe ihrer Lebensumstände vollziehen sie einen Teil des kirchlichen oder monastischen Stundengebetes mit. Das Kloster selbst bietet Einkehrtage, regelmäßige Kontakte durch Rundschreiben und eine kontinuierliche geistliche Begleitung an und wird auch seinerseits durch die Verbundenheit mit seinen Oblaten/Oblatinnen auf vielfältige Weise beschenkt.
Ansprechpartner/in ist der Oblatenrektor bzw. die Oblatenrektorin eines Benediktinerklosters in Ihrer Nähe.
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